Mediation oder Meditation

von | 20. Mai 2022

Folge(n) der Freude

Ihr Lieben,

fragt ihr euch auch immer öfter: Was ist nur mit unserer Welt los?
Als ob wir mit dem Klimawandel, mit sozialer Ungerechtigkeit und immer wiederkehrenden, völlig sinnfreien Gewaltverbrechen nicht schon genug zu tun hätten, hält ein Virus die ganze Welt in Atem und bricht ein Krieg mitten in Europa aus.

Trifft man Menschen auf der Straße, im Supermarkt oder sonst wo, fragt man sich auch oft genug: Was ist mit den Menschen los? Selten sieht man lächelnde Gesichter oder hört ein freundliches Wort. Im Gegenteil, lächelst du selbst, muss du dich nicht wundern, wenn du komisch angeguckt wirst. Oder genau umgekehrt. Als ich vor einigen Wochen in einer Boutique meine Einkäufe bezahlte und der Verkäuferin sagte, es hätte mir Spaß gemacht bei ihr einzukaufen und mich freudig bei ihr für die nette Beratung bedankte, schaute sie mich geradezu entgeistert an, offensichtlich musste sie sich erst klar darüber werden, ob ich das Kompliment ernst meinte, und antwortete dann sichtlich gerührt: „Ich danke Ihnen! Mir hat es mindestens genauso viel Spaß gemacht. Freundliche Kunden erlebe ich in letzter Zeit wirklich selten.“ Jetzt war ich es die verstört guckte. Kann es sein, dass so viel Negativität an der Tagesordnung ist?

Und dann gibt es das Phänomen, dass viele Menschen sich die Freude verbieten, weil sie täglich von Gewalt, Hunger und bittere Not in unserer Nachbarschaft lesen, hören und sehen. Sie fragen sich, ob es nicht gefühllos gegenüber den leidenden Menschen ist Spaß zu haben und ob sie dann nicht ein schlechtes Gewissen haben müssen!?
Ich kann diese Fragen gut verstehen und vor Jahren hätte ich sie mir auch gestellt. Heute denke ich anders.

Vermutlich wird es immer Krieg und Frieden auf dieser Welt geben und die Frage ist, wem es Nutzen bringt, wenn wir uns die Freude verbieten!?
Ich glaube, wir verwechseln hier etwas Grundlegendes! Wir leben in einer dualen Welt, genauso wie es Tage mit strahlendem Sonnenschein gibt, gibt es auch Regentage und genauso wie ich mich dem Wetter und den Temperaturen entsprechend anpasse und kleide, passe ich mich all meinen Lebensumständen entsprechend an.

Der allererste Schritt, den viele einfach überspringen ist, dass ich mir erst mal BEWUSST mache, dass in mir ein Spannungsfeld ist. Einerseits singen die Vögel, ich genieße das Wetter und gönne mir Gutes und andererseits empfinde ich tiefes Mitgefühl mit den leidenden Menschen. Dann kommt der 2. Schritt: Ich entscheide mich BEWUSST für die Freude. Warum? Ganz einfach, weil ich sonst die Kraft verliere und zwar nicht nur die Kraft mein eigenes Leben zu meistern, sondern auch die Kraft und Energie zu helfen. Meine Energielosigkeit wird mich in einen Klage- und Jammermodus versetzen, der mir sämtliche Motivation raubt und der mich im ungünstigsten Fall auch noch zu einem unangenehmen Zeitgenossen macht.

Mitgefühl, Liebe, Freude sind Energiefrequenzen die wir ALLE auf diesem Planeten dringend brauchen. Deshalb lade ich euch ein der Freude zu folgen, statt euch mit unnötigem Schlechten-Gewissen-machen, was definitiv NUR kontraproduktiv ist, zu beschäftigen. Mitgefühl JA – keine Frage! Aber Mitleid – wofür?

Vielleicht inspirieren euch diese Gedanken aus einem Buch von Chuck Spezzano:

„Freude entsteht als ganz natürliche Begleiterscheinung der Liebe. Sie beruht auf dem Erkennen wahrer Verbindung. Freude lässt dich wissen, dass, ganz gleich, was du in deiner Umgebung sehen magst, die Liebe gesiegt hat. Sie heilt die erstickende Welt und lässt sie Atem holen.“

HERZLICHST

Karin Joseph

Ihr Lieben,
 
wie jedes Jahr erinnert uns die Natur in diesen Tagen daran, dass wir langsam zur Ruhe kommen könnten und dass es eine gute Idee wäre, einen Moment innezuhalten, bevor das Jahr zu Ende geht. Vielleicht gönnen wir uns, trotz all der Aufgaben und Gedanken, einen ruhigeren Rhythmus, in dem wir uns erlauben das Wesentliche wieder zu fühlen, jenseits von Richtig und Falsch.

Lass dich gern von diesem Zitat von Rumi inspirieren, diesen inneren Ort aufzusuchen, der frei von Urteil ist. Einen Ort, an dem wir einfach sein dürfen, mit allem was uns ausmacht.

Kennst Du diesen Ort? Er zeigt sich in Augenblicken, in denen du tief durchatmest, in denen du milde mit dir wirst oder spürst, dass etwas Wesentliches in dir verstanden wurde. Es ist ein Raum jenseits von Bewerten und Vergleichen, ein Raum, der dich einlädt, bei dir selbst anzukommen.

Ich liebe es, wenn in der Arbeit mit meinen Klienten dieser innere Raum immer wieder entsteht. Der Raum für Fragen, für Achtsamkeit, für leise Erkenntnisse und mutige Schritte. Und ich bin von Herzen dankbar für all das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird und die Offenheit, sich auf diesen Weg einzulassen.

Zum Jahresende wünsche ich dir, dass du diesen Ort auch im Alltag findest. Er kann als ein inneres Licht Halt geben, auch wenn die Zeiten schwierig erscheinen.

Ich freue mich darauf, auch im kommenden Jahr wieder mit dir zusammenzukommen. Lass uns an dem Ort, jenseits von Richtig und Falsch, treffen. Es ist tatsächlich der einzige Ort der dich stärkt und dir Frieden schenken kann.

Gesegnete Weihnachten und ein friedvolles neues Jahr wünsche ich dir!

Herzlichst

Karin Joseph

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