Mediation oder Meditation

von | 29. Juli 2020

Ein paar Gedanken …

Ihr Lieben,

eigentlich wollte ich es nicht, aber ich kann (mal wieder) nicht anders: Ich muss ein paar Gedanken über die aktuelle Situation in unserem Land loswerden.

Heute Morgen wurde im Radio wieder eine Expertin zitiert, die sich große Sorgen um den Anstieg der Corona-Infizierungen in Deutschland macht, weil Urlauber zurückkommen, die das Virus einschleppen können, aber auch weil die Menschen zu unvorsichtig würden und sich nicht an die Hygienevorschriften hielten. Darüber wird aktuell ja quasi überall diskutiert.

Das Thema Corona mit all seinen Auswirkungen ist allgegenwärtig.

Warum ist das so?

Vermutlich weil wir so eine (weltweite) Situation noch nie hatten und weil wir, als Gesellschaft, einen ganz neuen Weg finden müssen um mit diesen vielseitigen Herausforderungen umzugehen.

Das ist klug und richtig.

Trotzdem halte ich – nach wie vor – nichts vom „Sorgen machen“. „Ich mache mir Sorgen“ bedeutet, dass ich aktiv etwas mache und zwar Sorgen. Was sind Sorgen? Lt. Wikipedia sind Sorgen eine subjektiv erwartete Not oder Gefahr, die gedanklich vorweggenommen wird. Aha, deshalb textete Jürgen von der Lippe schon vor Jahren: Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da …

Das wir uns hier richtig verstehen: Ich bin für Planen und für Vorsorge – JA! – ich bin aber genauso gegen Qualen, die wir uns selbst zufügen aufgrund von sorgenvollen Gedanken. Die Folge dieses Kopfkinos ist, dass wir Gefühle von Angst und Panik erzeugen, die unserem Körper entsprechend Stress-Symptome bescheren (wer sich hier genauer informieren will kann mal im Internet unter „Psychosomatik“ nachlesen).

Das dieses Sorgen-machen so massive Auswirkungen auf unser seelisches und körperliches Befinden hat, liegt schlicht daran, dass unser Gehirn nicht unterscheiden kann, ob etwas nur in unserer Vorstellung geschieht oder ob es tatsächlich passiert. Das ist genau der Punkt, weshalb wir, also die Menschheit, gern von sich behauptet, sie sei die „Krone der Schöpfung“.

Ja, wir haben tatsächlich einen brillianten Verstand und mit diesem können wir (nach)denken und uns etwas vorstellen. Frage dich also bitte, Mensch, willst du deine Vorstellungskraft investieren um dir den lieben langen Tag Sorgen(gedanken) zu machen? Um damit wiederum Gefühle von Angst und Panik zu erzeugen, die deinen Körper in einen fast dauerhaften Alarmzustand versetzen?

Könnte die konstruktivere Nutzung unseres Verstandes nicht darin bestehen und macht es nicht eher Sinn, wenn wir freundlich miteinander sind und aufeinander achtgeben, indem wir uns beispielsweise im öffentlichen Raum an die Regeln, wie Maskenpflicht, halten und zwar egal ob wir sie nun sinnvoll finden oder nicht. Respekt Andersdenkenden gegenüber ist eine gute Sache, finde ich. Und wo ist sie eigentlich hin, die anfangs so schön aufblühende Solidarität?

Vielleicht hilft es sich einfach nur bewusst zu machen, was ich eingangs bereits erwähnte, nämlich, dass diese Situation für uns alle (und mit alle meine ich ALLE) eine neue Situation ist. Und wir werden sie meistern, wie die Menschheit alles gemeistert hat – durch Versuch und Irrtum!

Und auch mit Irrtum können wir klug umgehen oder eben dumm!

An dieser Stelle schließe ich, obwohl es zu dem Thema natürlich noch einiges zu sagen gibt. Mein Impuls war es unser aller Fokus auf die Auswirkungen unseres (un)bewussten Denkens und Fühlens zu richten und uns klar zu machen, dass wir an dieser Stelle immer die Wahl haben.

Herzlichst
Eure Karin Joseph

Ihr Lieben,
 
wie jedes Jahr erinnert uns die Natur in diesen Tagen daran, dass wir langsam zur Ruhe kommen könnten und dass es eine gute Idee wäre, einen Moment innezuhalten, bevor das Jahr zu Ende geht. Vielleicht gönnen wir uns, trotz all der Aufgaben und Gedanken, einen ruhigeren Rhythmus, in dem wir uns erlauben das Wesentliche wieder zu fühlen, jenseits von Richtig und Falsch.

Lass dich gern von diesem Zitat von Rumi inspirieren, diesen inneren Ort aufzusuchen, der frei von Urteil ist. Einen Ort, an dem wir einfach sein dürfen, mit allem was uns ausmacht.

Kennst Du diesen Ort? Er zeigt sich in Augenblicken, in denen du tief durchatmest, in denen du milde mit dir wirst oder spürst, dass etwas Wesentliches in dir verstanden wurde. Es ist ein Raum jenseits von Bewerten und Vergleichen, ein Raum, der dich einlädt, bei dir selbst anzukommen.

Ich liebe es, wenn in der Arbeit mit meinen Klienten dieser innere Raum immer wieder entsteht. Der Raum für Fragen, für Achtsamkeit, für leise Erkenntnisse und mutige Schritte. Und ich bin von Herzen dankbar für all das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird und die Offenheit, sich auf diesen Weg einzulassen.

Zum Jahresende wünsche ich dir, dass du diesen Ort auch im Alltag findest. Er kann als ein inneres Licht Halt geben, auch wenn die Zeiten schwierig erscheinen.

Ich freue mich darauf, auch im kommenden Jahr wieder mit dir zusammenzukommen. Lass uns an dem Ort, jenseits von Richtig und Falsch, treffen. Es ist tatsächlich der einzige Ort der dich stärkt und dir Frieden schenken kann.

Gesegnete Weihnachten und ein friedvolles neues Jahr wünsche ich dir!

Herzlichst

Karin Joseph

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